FYI: Interview zu Podcasting und Indie-Labels

Kurzes Email-Interview mit mir mit dem Autor des Fragebogens aus dem letzten Artikel.

Wann sind Sie das erste Mal mit Podcasting in Berührung gekommen?

Ende September 2004 habe ich das erste Mal vom Podcasting gehört. Anfang Oktober bin ich mit podcast.de online gegangen.

Konsumieren Sie regelmäßig Podcasts? (wenn ja, welche?)

Ja, ich höre und sehe mir ständig Podcasts an. Selten bis gar nicht dieselben, sondern fast immer aktuelle Folgen von Sendern, die gerade neu auf den Markt gekommen sind.

Welche Erfahrungen haben Sie bis heute mit Podcasting gemacht?

Podcasting hat mir bereits sehr viel Arbeit verursacht, aber weil ich die Podcast-Bewegung sehr schätze, leiste ich gerne meinen Beitrag. Ich bin täglich aufs Neue von den vielen Facetten begeistert, die in den unterschiedlichen Podcasts vorkommen.

Denken Sie, dass Podcasts demnächst kommerziell werden?

Ich finde heute bereits einige Podcasts sehr kommerziell. Etliche Sender dienen nur der Verkaufsförderung. Wenn Sie meinen, ob es bald nur noch Podcasts gegen Bezahlung gibt, so denke ich nicht, dass das der Fall sein wird. Es wird weiterhin genug engagierte Podcaster geben, die nur der Sache wegen produzieren.

Halten Sie es für möglich, dass durch Schaltung von Werbung in Podcasts die Anzahl der Kunden sinkt?

Ja, absolut. Einen mittelmäßigen (technisch oder inhaltlich) Podcast höre ich mir vielleicht noch aus Interesse an, aber einen mittelmäßigen Podcast mit Werbung fände ich unakzeptabel. Ein Podcast mit Werbung müßte entweder vom Inhalt oder der Idee her sehr gut realisiert sein, damit mich Werbung nicht abschreckt. Wenn ich Werbung hören will, schalte ich das Radio ein. Podcaster sollte eine andere Form der Finanzierung finden. podcast.de hat da demnächst was am Start…

Können Podcasts als Einnahmequelle für junge Bands und Indie-Labels fungieren? (Wenn ja, wie?)

Ich kann mir zwei Arten von Einnahmen durch Podcasts vorstellen. Direkt durch Verkauf von Zugangsberechtigungen für einen Podcast-Feed, über den komplette Lieder und Inhalte, z.B. Interviews verbreitet werden. Wobei darauf zu achten wäre, immer auch einen Feed mit abgespeckten Inhalten zu veröffentlichen. Der könnte dann indirekt zu Einnahmen führen, indem Interesse für die Band oder das Label geweckt wird. Wichtig dabei ist immer, dass die Zuhörer spüren, dass der Podcast aus Überzeugung und mit Herz produziert wird.

Was ist ihr Lieblings-Podcast?

Jeder Podcast kann mich aufs Neue begeistern.

Über Fabio "Mr. Podcast" Bacigalupo

Seit Ende 2004 betreibt Fabio Bacigalupo das Podcast-Portal podcast.de als zentrale Anlaufstelle für die Podcast-Nutzung in Deutschland. 2010 launchte er den auf Podcast-Hosting spezialisierten Dienst podcaster.de für die Allgemeinheit. Mittlerweile betreibt er auch das Podcast-Label podlabel mit und fungiert als Co-Geschäftsführer beim Podcast-Vermarkter audiotakes.
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