Dieser Tage sind erste Ergebnisse einer deutschsprachigen und einer englischensprachigen Podcast-Umfrage veröffentlicht worden.
Das vorläufige Zwischenergebnis der deutschsprachigen Umfrage (www.podcastumfrage.de):
“Bisher haben 2.196 User bei der Umfrage mitgemacht, 89% davon männlich, Durchschnittsalter 29,5 Jahre, die Hälfte davon sind Singles, zu 90% aus Deutschland, 61% der Podcasthörer sind berufstätig, 33% sind in der Ausbildung (KA wie die anderen 6% sich finanzieren), durchschnittlich werden seit 4 Monaten Podcasts gehört und zwar 3,5 Stunden pro Woche. Die durchschnittlich Anzahl an Abonnements liegt bei 7 Podcasts. 53% der Teilnehmer wären bereit auch für Podcasts zu zahlen – im Durchschnitt 4 Euro pro Monat. Werbung in Podcasts würde die Mehrheit der Hörer akzeptieren.”
Die Schnellauswertung der “Monash University Podcasters and Videobloggers” Umfrage (übersetzt von blog.podcast.de ins Deutsche):
Basierend auf einer Umfrage unter 366 Podcastern und Videobloggern, werden die aufkommenden, kulturellen Pratiken in Hinblick auf die Produktion, mit besonderem Blick auf die Motivation der Produzenten, Produktionsmethoden, das Verhältnis der Sendeformate zu der Größe der Zuhörerschaft. Die Ergebnisse – hauptsächlich englischsprachiger Produzenten – stellt eine Anzahl interessanter Aspekte dieses Gebietes dar. Dazu gehören:
- Podcasts und Videoblogs weisen viele Gemeinsamkeiten in Bezug auf ihre Inhalte und den Produktionsvorgang auf. Die Begriffsdefinitionen können daher im Allgemeinen gemeinsam verwendet werden, außer bei einigen Ausnahmen,
- Die Untersuchung identifizierte einen recht begrenzten demographischen Umfang an Produzenten (dominiert von gebildeten, Nord-amerikanischen Männern in ihren Mittdreißigern). Insgesamt gibt es eine beträchtliche Ungleichheit in der Beteiligung von Frauen in der Produktion von Podcasts und Videoblogs,
- Überraschenderweise gibt es eine beträchtliche Anzahl an Podcasts und Videoblobs, die eindeutig für kommerzielle oder quasi-kommerzielle Zwecke erstellt werden, aber mit der Betonung von Werbung über andere Einkommensmodelle
- Die meisten Sender werden unter Bezugnahme Dritter oder mit Integration von Inhalten dritter Quellen produziert,
- Der Besuch von Gästen oder Experten, der bei vielen Sendern weit verbreitet ist, (im Gegensatz zu angegliederten Webseitenkommentaren und Diskussionen), demonstriert eine eindeutige Schlüsselposition der Produzenten, eher verwandt mit TV oder Radio Produktion, als mit dem näherliegenden Phänomen des Bloggens, und
- Es scheint (Geschäfts-)möglichkeiten für die Anbieter unterstützender Technologien (Produktionssoftware, Hosting, Verzeichnisdienste und Medienkunden) zu geben, um die Produzenten mit noch einfacheren Produktionsmitteln, genaueren Hörerzahlen und Optionen zur Zusammenführung der Interessen. Zusätzlich sind eine Anzahl interessanter Beziehungen zwischen der Größe der Zuhörerschaft und den Sendereigenschaften festzuhalten:
- Die Häufigkeit der Sendungen übt einen starken Einfluss auf den Umfang der Hörerschaft auf, wobei mit der Veröffentlichung einer täglichen Sendung die größte, durchschnittliche Zuhörerschaft gewonnen wird. Zum jetzigen Zeitpunkt bringen die meisten Sender ihre Sendungen im wöchentlichen Abstand heraus.
- Es gibt einige, wenige Produktions-spezifische Einflußfaktoren für die Beliebtheit (einschließlich der Produktionszeit pro Sendung) mit der Ausnahme von Gemeinschaftswerken, wo es eine deutliche, positive Übereinstimmung zwischen der Anzahl der Leute im Produktionsteam und der Beliebheit des Senders gibt, und
- Es scheint ein aufkommende, negative Beziehung zwischen der Podcast produzierenden Gemeinde, dem Überhandnehmen von Sendern in manchen Genres und einer niedrigen, durchschnittlichen Höreranzahl zu geben. Obwohl dieses Verhältnis noch nicht deutlich spürbar ist, so könnte es doch eine Sättigung in einigen Genres andeuten und weitere Anstrengungen müssen unternommen werden, um die Größe des Marktes zu vergrößern.